Bücher zur Kulturgeschichte der oder über die Schokolade an sich gibt es immer wieder. Dieser Band hebt sich jedoch vom Ansatz her ab, er ist außergewöhnlich: Bluhm hat keinen eurozentristischen Blick auf die Materie. Vielmehr rückt er die Menschen in den Blick, die den Kakao ernten und vorbereiten. Er erzählt aus der Perspektive der Anbauländer, dabei widmet er Aspekten der Ökologie, des Klimas, der Natur und Geografie die erste Hälfte. En passant streift er die großen Fragen der Menschheit. In der zweiten Hälfte konzentriert er sich auf den Herstellungsprozess, den Kakao als Wirtschaftsmotor, die Schattenseiten (Kinderarbeit): "Kakao bedeutet Armut und Schokolade ist Wohlstand. Es ist an der Zeit, dass sich dies ändert." Der Text hat sprachlich eine hohe Qualität, ist allgemein verständlich

Ja, auch wir wissen, Bücher gibt es wie Sand am Meer. Die meisten davon beinhalten Rezepte, ein gutes Dutzend widmet sich auch der Kulturgeschichte und der Herstellung. Mit anderen Blickwinkeln hat der neue Band "Schokolade. Das Geheimnis vom Glück" unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Diese reichen tief hinein in die Ursprünge der Regenwälder, beziehen sich auch auf Aspekte der Nachhaltigkeit und eine Sicht aufs große Ganze, berücksichtigen neue Forschungsergebnisse zur Fermentation der Kakaosamen genauso wie Vergleiche zur hochentwickelten europäischen Weinbaukultur – auch Schokolade kann Nuancen von Bananen, Mangos und Zitrusfrüchten aufnehmen. Jürgen Bluhm zeichnet dafür verantwortlich, er beschäftigt sich schon seit zwei Jahrzehnten mit den Menschen und der Natur